gesichtspunkte

 

 

 

 


Es genügt nicht, zum Fluss zu kommen   

mit dem Wunsch, Fische zu fangen.

Du mußt auch das Netz mitbringen.

                                               aus China                                                                                 

 

 

 

Aktuelle Gesichtspunkte? Jaja, schon geraumer Zeit kein Update mehr gemacht. Aus der Zeit gefallen. Außer Sicht geraten. Und doch.

 

Woher diese Sucht nach immer Neuem? Warum sich ständig neu erfinden, verbessern, verwertbarer machen müssen, wozu? Kann nicht auch Beständigkeit ihren Reiz haben? Nicht Stillstand, schon gar nicht Rückschritt, nein, schlicht Treue zu sich selbst? Auf dem Strom der Neuerungen mit zu schippern, ohne je das ureigene Ziel zu verraten und zu verkaufen? Lebte es sich als Meister der Anpassung leichter? Warum will mir solche Meisterschaft nicht gelingen?  Warum nur treibt trotz – oder wegen? – meines Scheiterns der Anarchist des Herzens in mir unablässig sein Wesen? Wonach sucht er?

 

Fragen suchen auf die Antworten.

 

Das Streben nach Perfektion oder wenigstens personal growth, wie das im Ratgeber-Englischen heißt, erscheint mir derweil so erwartbar zum Scheitern verurteilt und also mutmaßlich frustrierend, dass ich beschlossen habe, erst gar nicht damit anzufangen. Welches definierbare Ziel hätte denn auch jegliche Form von Selbstoptimierung? Dass man im Sinne von Angebot und Nachfrage ein marktgängigeres Selbst bekäme oder, wenn´s innen schon nicht klappt, zumindest außen erkennbar hübsche Bauchmuskeln? Nein, sollte ich je einen irgendwie erkennbaren Grad an Weisheit erreichen, so wird sie, die Weisheit, mir widerfahren sein. Ich werde nicht nach ihr gesucht haben, ich lasse sie auf mich zukommen. Und fürchte mich solange still vor den Dingen, die einen derart erschüttern, dass man davon weise werden könnte.

 

                                                                            Dirk Peitz (auf ZEIT.de)

 

 

  wunder zeit

 

                                    und

 

                                 

 

                              zwischen

 

dem noch

 

nicht

 

und

 

dem nicht

 

mehr

 

ruht

 

traumversunken

 

ein

 

vielleicht

 

und

 

lächelt

 

einen

 

stillvergnügten

 

augenblick

 

ins

 

 

 

     jetzt

 

 

                                      © k. g. 1985